Verspachtelung von Gipsplatten
Für die Gestaltung perfekter Oberflächen

Im modernen Trockenbau nehmen die Anforderungen an die Qualität der Oberflächen immer mehr zu, sodass deren perfekte Ausführung praktisch zur Visitenkarte des Trockenbauers wird. Heutzutage werden zu einem großen Teil Oberflächen in der Qualität Q 3 oder höherwertig ausgeführt, wo vor wenigen Jahren noch die Qualität Q 2 ausreichend war. Um diesem Markttrend Rechnung zu tragen, ist es unerlässlich, sich ein umfangreiches Wissen bzgl. der richtigen Fugenverspachtelung, der Ausführung von Fugen und Anschlüssen bis hin zum perfekten Finish anzueignen.
Oberflächengüten
In der Praxis werden häufig unterschiedliche, oft subjektive Maßstäbe angesetzt, die sich neben der Ebenheit vor allem an optischen Merkmalen, z. B. Markierungen der Kartonoberfläche und Fugenabzeichnungen, orientieren.
Dementsprechend sind die zur Verwendung kommenden Baustoffe, deren Maßtoleranzen und die handwerklichen Ausführungsmöglichkeiten bei der Planung zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Verspachtelung von Gipsplatten müssen verschiedene Qualitätsstufen gemäß Merkblatt 2 der IGG „Verspachtelung von Gipsplatten Oberflächengüten“ unterschieden werden:
- Qualitätsstufe 1 (Q 1)
- Qualitätsstufe 2 (Q 2)
- Qualitätsstufe 3 (Q 3)
- Qualitätsstufe 4 (Q 4)
Werden bei der Beurteilung oder Abnahme der gespachtelten Oberflächen spezielle Lichtverhältnisse z. B. Streiflicht als natürliches Licht oder künstliche Beleuchtung mit herangezogen, ist vom Auftraggeber dafür zu sorgen, dass bereits während der Ausführung der Spachtelarbeiten vergleichbare Lichtverhältnisse vorhanden sind.
Da die Lichtverhältnisse in der Regel nicht konstant sind, kann eine eindeutige Beurteilung der Trockenbauarbeiten nur für eine vor Ausführung der Spachtelarbeiten definierte Lichtsituation vorgenommen werden. Die Lichtsituation ist dementsprechend vertraglich zu vereinbaren.
Qualitätsstufen Q1 - Q4
Qualitätsstufe 1 (Q1) Grundverspachtelung für Flächen ohne optische Anforderungen |
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![]() Beispiel: VARIO-System
(Längskante/HRAK) (Trockenmörtel) |
Umfasst:
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Oberfläche erfüllt die Anforderungen für: Bekleidungen und Beläge aus Fliesen und Platten |
Qualitätsstufe 2 (Q2) Grundverspachtelung für Flächen ohne optische Anforderungen |
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![]() Beispiel: VARIO-System
(Längskante/HRAK) (Trockenmörtel) |
Umfasst:
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Oberfläche erfüllt die Anforderungen für:
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Qualitätsstufe 3 (Q3) Sonderverspachtelung für Flächen, an die erhöhte Anforderungen hinsichtlich Nutzung und Ebenheitstoleranzen gestellt sind |
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![]() Beispiel: VARIO-System
(Längskante/HRAK) (Trockenmörtel) |
Umfasst:
Auch bei der Sonderverspachtelung sind bei Streiflicht sichtbar werdende Abzeichnungen nicht völlig auszuschließen und nach VOB/C, DIN 18 350 (künftig DIN 18 340), Nr. 3.1.2 [7] zulässig. |
Oberfläche erfüllt die Anforderungen für:
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Qualitätsstufe 4 (Q4) Vollflächige Sonderverspachtelung für Flächen mit höchsten Anforderungen |
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![]() Vollflächige Sonder-
verspachtelung für Flächen mit höchsten Anforderungen (Trockenmörtel) |
Umfasst:
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Oberflächeneignung:
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